hallo Forumskollegen,

Jetzt ist mein kleiner Ausrutscher (hatte ich in der Technikecke gepostet) schon ein paar Monate her. Und nach vielem Herumreparieren fährt Schnucki schon seit ein paar Wochen wieder. Mittlerweile sind auch die Bilder vom Entwickeln zurück, anbei also mein Reparaturbericht!

Die Stosstange hatte auch ihr Eck eingebüsst. Es war zwar kein Loch drin, aber das Material war weich und zerfasert.


Nach dem Entfernen von allem losen Gefaser (mit Flex, Schutzbrille und Feinstaubmaske und einer Umgebung, die nachher entsprechend voller Faserfuzeln war) habe ich das Loch mit ein paar Schichten Malerband überklebt. So kann man gut eine Form vorgeben!


Glasfasermatten und Polyester. Zur Blechstosstange hin ist stellenweise leider nur sehr wenig Platz, das muss man aufpassen (oder nachher wieder flexen -> Umgebung wieder kontaminiert).


Unfallschaden-Innenbeleuchtung. Vielleicht eine neue Marktlücke?


Diese alten Bohrungen und Schäden habe ich selbst verspachtelt, das Zurechtmodellieren der Ecke habe ich dem Spengler überlassen (der kocht allerdings auch nur mit Wasser).


Am unteren Grill hat nur ein kleines Stück gefehlt. Hier vor dem Lackieren mit schwarzem Felgenspray. Eine schön matte Oberfläche bekommt man übrigens, wenn man immer nur eine ganz dünne Schicht sprüht und dann gleich mit dem Warmluftgebläse trocknet (oder mit Geduld). Aber es braucht Disziplin, einmal ein bisschen zuviel, und man hat gleich wieder glänzende Flecken drinnen.


Den rechten Scheinwerferhalter musste ich wieder zurechtbiegen, es waren auch ein paar Einstellschrauben gebrochen.

Hier freut sich die Drahtbürste auf ihren Einsatz.


Die blanken Stellen habe ich danach angeätzt und die Halter dann mit POR15 gestrichen.



Scheinwerfer-Reinigung mit destilliertem Wasser. Der Erfolg war seinerzeit mit der Geschirrspülermethode besser, aber mittlerweile bin ich dafür zu heikel.


Das Ganze mit einem Satz neuer Einstellschrauben zusammengebaut.


Einen der Nebelscheinwerfer (Hella FF irgendwas) hats auch erwischt gehabt, obwohl die Überlebensdauer oberhalb der Stosstange deutlich besser ist. Die Leuchtweite übrigens auch. Ausser bei Nebel natürlich, aber man kann halt nicht alles haben.

Das aerodynamisch-langgestreckte Gehäuse hat dabei auch die Frontmaske eingedellt. Deshalb habe ich jetzt die Gehäuse "gestutzt".

Oben noch mit akademischem Touch. Die Platte ist übrigens Hartschaumstoff vom Baumarkt, der lässt sich leicht bearbeiten und super mit Schmelzkleber verkleben.



Da die Scheinwerfer sehr leicht sind, reicht eine Befestigung direkt an der Stosstange. Die rechte hat leider den Steg der Stosstange beschädigt, an dem sie verschraubt war, das ist der Nachteil).


Die alten Tagfahrleuchten habe ich bei der Gelegenheit durch neue ersetzt. Die sind auch hässlich, aber wenigstens kleiner und passen in die Pseudo-Lufteinlässe der Frontschürze. Die Nirosta-Bügel werden mit der Frontschürze unten am Prallelement verschraubt.


Diese Einnietmutter unten am Prallelement war locker und hat sich mit der Schraube mitgedreht. Zum Glück kommt man von hinten ins Prallelement rein und kann die Mutter festhalten und die Schraube rausdrehen. Mit Gewindebolzen und Draht lässt sich die Mutter später wieder einfädeln und an ihrem Platz festhalten.


Vorher rund um die Bohrung etwas Material wegnehmen, die Mutter einsetzen und peinlich schief anschweissen. Dann planschleifen. Und schon hat man wieder tonnenweise Werkzeug bewegt, um eine einzige Schraube festzumachen.


Auf der Chromspraydose steht "nicht griffest".


Das stimmt leider auch. Und Überlackieren mit Klarlack geht auch nicht, da wird die Oberfläche sofort schwarz.

Silber - Felgenspray mit Klarlack drüber wäre nicht so "original", aber das würde halten.

Hier abgebildet jedenfalls der nutzlose Chromspray.



Vor dem Spengler-Besuch werden noch schnell alle Rostpunkte ausgebessert (ausschleifen, ätzen und dann zweimal POR15). Die verbeulte Ecke habe ich auf Anraten des Meisters nicht gestrichen.


Hier ist das Eck schon ausgebeult.


Der Spengler hat auch die Frontscheibe rausgenommen, weil ich unter der Dichtung ein Rostpünktchen vermutet hatte. Hier das besagte Rostpünktchen.


Vor dem Lackieren habe ich noch den Schriftzug fotografiert und abgemessen, um eine Vorlage zu erstellen.


Nach dem Lackieren kommt er als Abziehbild wieder drauf. Vorlage (pdf) und ein paar Ausdrucke (in hellgrau, kein Silber) hätte ich noch, falls wer braucht.


Neue Antenne, die alte war zerfallen. Steht noch immer der selbe Hersteller drauf, die Qualität ist aber nicht überzeugend.


Vor dem Zusammenbau.


Hinter beiden Blinkern finden sich rostige Falze. Auf den Bildern, hinterher, sieht man immer mehr als vor Ort...


Ein Hauch Mike Sanders drauf ... Gefällt mir jetzt auch nicht so, zum Glück kann ich da leicht noch einmal dazu.


Noch ordentlich Fett auf alle Falze vom Prallelement, eine Extraportion auf die Fuge oben ...


..und auch unten.


Hier alles zusammengebaut und wieder auf Achse!



Übrigens habe ich das Einstellen der Scheinwerfer ganz gut mit Hausmitteln (nämlich: ein Besenstiel, eine Wand und eine Autobahn mit trockener Fahrbahn) hinbekommen, obwohl ich nach dem Ersetzen der Schrauben wirklich "von Null" anfangen musste:


* Erst einmal die horizontale Einstellung: Vorn eine Latte oder einen Besenstiel über die Nase legen (ohne Frontgrill). Jetzt kann man die Zusatz - Fernscheinwerfer bereits geradestellen (also parallel zur Latte). Die Hauptscheinwerfer sind schräg gebaut. Man kann sie also nicht so einfach an der Latte ausrichten, aber immerhin beide im gleichen Winkel zur Latte. Jetzt können sie höchstens noch symmetrisch schielen.


Wenn man die Scheinwerfer jetzt aus ein paar Meter Entfernung mit Abblendlicht schön rechtwinklig gegen eine Wand leuchten lässt, kann man den Abstand der "Knicke" im Leuchtbild abmessen und mit dem Abstand der Scheinwerfermittelpunkte vergleichen. Dann verdreht man die horizontale Verstellung der Hauptscheinwerfer symmetrisch, bis diese Abstände gleich sind. Damit sollte das Schielen weg sein. Jetzt sind dann also alle vier Scheinwerfer horizontal richtig ausgerichtet.


* Für die vertikale Einstellung stellt man jetzt (immer noch die Wand beleuchtend) die horizontalen Bereiche der Leuchtbilder auf gleiche Höhe. Die genaue Einstellung geht am besten beim Fahren. Wenn bei kleinen Bodenwellen schon die Verkehrszeichen weit vorne am rechten Strassenrand aufleuchten, ist es zu hoch!


Als Letztes stellt man die Fernscheinwerfer vertikal nach, bis sie gleich "steil" wie die Hauptscheinwerfer stehen. Sieht man gut, wenn man von der Seite draufschaut. Die Verstellschrauben der Zusatz-Fernscheinwerfer sind übrigens seltsamerweise so angeordnet, dass sich die Einstellungen gegenseitig beeinflussen. Man kann das auch nicht ändern, weil die Lage der Einstellschrauben durch die Frontmaske vorgegeben ist. Für das vertikale Verstellen muss man daher an beiden Einstellschrauben gleichermassen drehen, damit die horizontale Einstellung erhalten bleibt.



Als kleines retardierendes Moment beim Zusammenbau gab es ein Problem mit den Waschdüsen: Der Spengler hatte sie zum Lackieren gelockert gehabt, ganz rausgegangen sind sie aber nicht, und die Ränder der Löcher waren schon leicht aufgebogen. Ich musste also von hinten dazu. Das geht auch ganz leicht, wenn man zuvor Armaturenbrett, Gebläsekasten und Scheibenwischergestänge ausbaut.


Die Nachbau-Waschdüsen für den T3, die man bekommen kann (und ich habe gleich zwei Quellen probiert) sind übrigens von sehr schlechter Qualität, dazu mit sehr harten und schlecht passenden Dichtungen. Beim Einbau, trotz vorherigem Anwärmen, sind bei meinen gleich die Haltenasen abgebrochen. Es lohnt also auf jeden Fall, auf bessere "Fremd" - Düsen umzusteigen.


Einen Bericht zur Armaturenbrett-Aktion habe ich bereits vor ein paar Tagen gepostet: Einmal Armaturenbrett mit Alles