wieder mal was zum Scrollen ...

Bei meinem 3H (JX mit Hinterradantrieb, Fünfgang) - Getriebe ist seit geraumer Zeit der erste Gang im Schiebebetrieb rausgesprungen. Laut Dieseltreter, der mich da sehr geduldig beraten hat, ist der erste Gang bei diesem Getriebe eine wenig solide Konstruktion und nicht sehr gut gegen Rausspringen gesichert. Letztlich haben wir uns geeinigt, dass er beim ersten Gang Schaltrad und Synchronringkörper tauscht, und damit auch die verschlissenen Gangsprungsicherungen erneuert.

Weil man dazu nur einmal im Leben (jedenfalls dem vom Getriebe) eine Gelegenheit hat, bekommt das Getriebe einen verlängerten 5. Gang (nur um den Faktor 0,82 / 0,78, der JX ist nicht modifiziert) und eine schaltbare Differentialsperre aus einem alten Syncro-Getriebe.

Und eine Überholung wäre nach 255 000km sowieso angestanden. Frank (der Dieseltreter) hat auch einen halb durchgerissenen Synchronkörper gefunden, das hätte wohl bald Ärger gegeben.

das Aus - und Einbauen hat der Franz (frnz45) für mich gemacht. ErnstJXSyncro hat dankenswerterweise das schwere Trumm hin - und hertransportiert und wollte auch gar nichts dafür nehmen, vorgeblich weil der Max ihm das verboten hatte.

Beim Ausbauen sah das Ding etwa so aus wie dieses da ...

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Nach der Überholung war es nicht wiederzuerkennen. Blitzblank, gewachst und überall Neuteile. Fast zu schade, um es unterm Auto zu verstecken

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Frank hat die Reparatur unter Zeitdruck und sogar mit Nachtschichten durchgeführt, damit Ernst das Getriebe gleich wieder mitnehmen konnte. Nur deshalb kam er offensichtlich nicht mehr dazu, die Schraubenköpfe zu verchromen und zu polieren.

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Der Getriebewechsel war dann auch eine gute Gelegenheit, ein paar Teile vom Schaltgestänge zu tauschen:

Die Schaltführungen in der Kulisse waren schon deutlich verschlissen (bis zu 2mm tief). Mit den neuen hat sich das seitliche Spiel vom Schaltknüppel deutlich verringert.

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Die zentrale Schiebemuffe der Schaltstange überm Tank. Zum Schmieren habe ich übrigens das farblose VW-Fett 'für Kupplungsverzahnung' verwendet, und davon reichlich.

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Hinten gibts auch eine Schiebemuffe zum Tauschen, und darüber ein Kugelgelenk. Der Metallteil um das Kugelelenk war auch innen korrodiert, und hätte am besten auch getauscht gehört.

Die meisten dieser Teile gibt's übrigens bei Thomas Koch, wie immer hat er schnell und komplett geliefert.

Wie erwartet läuft das 'neue' Getriebe problemlos. Die Neuteile haben sich eine kurze Einfahrzeit genehmigt, jetzt gehen alle Gänge super zu schalten und laufen geräuscharm.

Die längere Fünfte ist auch angenehm. Der Motor dreht einen Tick langsamer, an der Beschleunigung hat sich nicht spürbar was geändert.

Auch die Reparatur vom ersten Gang war erfolgreich, der hält jetzt wieder beim Bergabfahren.

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Jetzt aber ein kleiner Bericht zum Einbau der Sperre!

Hier die eigentliche Differentialsperre (Kegelrollenlager, Zahnrad und die Hände vom Franz gehören nicht dazu). Die rechteckig verzahnten Teile werden über eine Art Schaltgabel in Eingriff gebracht. Zusätzlich zu diesen Teilen braucht man ein Getriebegehäuseteil, an dem Befestigungspunkte für die pneumatische Betätigung (Unterdruckdose) und eine Durchführung für eine Schaltstange vorgesehen sind. Manche 3H - Getriebe sollen das schon haben, bei meinem war ein Syncro-Altteil notwendig.

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Die Pneumatik muss man beim 2WD natürlich nachrüsten. Oben ein T-Stück, das in das Unterdruckrohr eingesetzt wird (Guido hatte den Innendurchmesser korrekt erraten - knapp 10mm). Darunter das Rückschlagventil und ein 'Y-Stück'. Links der spacig geformte Unterdruckspeicher.

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Die Unterdruckdose für die Sperrenbetätigung am Getriebe. Das Einsetzen der Schrauben und des kleinen Splints an der Betätigungswelle ist recht fummelig. Die beiden Drähte führen zum Schalter, der das Einrasten der Sperre meldet.

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Der Halter fürs Bedienteil. Die Leitungen können bequem durch die Gummidurchführung der Heizungsschläuche geführt werden. Gleich daneben gibts auch einen tollen Massepunkt für die Elektrik.

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Die aufwändige Elektronik im Bedienteil (2 Lamperln, sonst nix). Die Lamperln für Zuschaltallrad und vordere Sperre habe ich weggelassen, die werde ich nicht so bald brauchen ;)

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Wie man die Anschlüsse zur Zentralelektrik macht, habe ich mir aus Helge's T3-Infos herausgesucht. Letztlich habe ich dann aber das Armaturenbrettbeleuchtungslamperl erst hinter der Sicherung zu einem Draht dazugeklemmt. Für die 'Zündungsplus' - Leitung sollte man eigentlich auch eine Sicherung vorsehen.

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Ganz ohne Spalt ist es nicht gegangen (dafür liegt die Konsole unten schön an der Abdeckung an). Und das neue Knopferl unterm Radio schaut einfach cool aus. Das allein rechtfertigt doch den kleinen Aufwand.

Und das Tollste: Die Sperre hat gleich auf Anhieb funktionert!

Aber gleich eine Frage (und nein, ich hab nicht vorher im Google recherchiert): Bei vorsichtigen Tests auf Schotter ist mir aufgefallen, das der Motor gleich viel lauter zu hören ist, wenn sich der Antrieb verspannt. Ist das normal, oder ist das Gummilager am Getriebe schon zu kaputt (etwas eingerissen ist es halt schon)?

beste Grüsse

Richard